Auguste Victoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (* 22. Oktober 1858 in Dolzig; † 11. April 1921 Doorn) war die erste Ehefrau Kaiser Wilhelms II - und damit die letzte Königin von Preußen und die letzte deutsche Kaiserin.
Als sie im November 1918 in die Niederlande kommt, ist sie bereits bei schlechter Gesundheit. Der Flügeladjutant Sigurd von Ilsemann, aber auch seine Frau Elisabeth Bentinck schreiben regelmäßig, dass sie sich Sorgen um die Gesundheit der Kaiserin machen. Immer öfter ist sie sehr schwach und man will sie deshalb nicht mit Sorgen belasten - zum Beispiel wegen der möglichen bevorstehenden Auslieferung des Kaisers an die Alliierten.
In den Notizen von Ilsemann und Elisabeth Bentinck tritt die Kaiserin als sehr freundliche, liebe und sensible Persönlichkeit hervor. Vielleicht etwas zu liebevoll: Um ihren Mann bedingungslos zu unterstützen, ist Auguste Victoria nicht immer ganz ehrlich. Gelegentlich bestätigt sie Wilhelm in seinen Fehlern und will ihm zum Beispiel auch verheimlichen, dass sie immer kränker wird.
1921 starb sie im Alter von 62 Jahren, kurz nachdem sie sich mit dem Kaiser in Huis Doorn niedergelassen hatte. Obwohl Bentinck und von Ilsemann manchmal erstaunt sind, wie unfreundlich der Kaiser manchmal zu seiner Frau ist, spricht der Kaiser nach ihrem Tod wie folgt von ihr:
"Es ist ein wahrer Trost, dass die Kaiserin so sanft gestorben ist, sie wurde von schwerem, langwierigem Leiden befreit. Ja, es wird ruhig im Haus sein, jetzt, da die hohe Frau nicht mehr da ist. Die Bösen, deren Schuld es ist, dass die Kaiserin nicht im Vaterland, sondern in einem fremden Land sterben musste, werden nicht ungestraft bleiben. Was für ein wunderbarer Mensch sie war! (...)'